Miër Psairer, MuseumPasseier

(Foto: MuseumPasseier)


MuseumPasseier

„Miër Psairer“ im Fokus der neuen Ausstellung

Seit seiner Gründung im Jahre 2001 hat das MuseumPasseier ein Stück Psairer Erfolgsgeschichte geschrieben, ein Fakt, der durch insgesamt 370.000 Besucher seither auch zahlenmäßig eindrucksvoll belegt wird. Sowohl in touristischer Hinsicht als auch im Bereich Volkskunde und Brauchtum ist das MuseumPasseier eine feste Größe und aus unserem Tal nicht mehr wegzudenken. Nach mehreren Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen und Bereichen, wurde am 29. August eine Dauerausstellung eröffnet, die sich aus diversen Blickwinkeln mit uns Talbewohnern beschäftigt, nämlich „Miër Psairer“. Bei der Eröffnung konnte Obmann Albin Pixner an die 150 Interessierte begrüßen und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass die neue Ausstellung besonders die Jugend ansprechen möge. „In der heutigen globalisierten Welt ist es für junge Menschen wichtig, Flügel zu haben, aber auch die eigenen Wurzeln zu kennen und zu hinterfragen“, betonte Obmann Pixner.  Während Ressortdirektor Pagani in seiner Ansprache in erster Linie auf die Bedeutung der Museen in der heutigen Gesellschaft einging, zitierte Bürgermeister Konrad Pfitscher vor allem Beda Weber, der 1852 ein Grundsatzwerk über uns Passeirer verfasst hat und uns weniger als Verstandes- sondern als Gemütsmenschen beschrieben hat.

„Diesen Aussagen von Beda Weber wird auch im Rahmen der Ausstellung auf den Grund gegangen“, so erklärt Museumsleiterin Judith Schwarz, die mit Josef Rohrer aus Meran federführend am Entwurf des Konzeptes beteiligt war. Stimmt das Bild vom hartgesottenen, bodenständigen Psairer oder steckt dahinter ein weicher Kern, wie ihn bereits Beda Weber zu kennen schien? Auch solchen Fragen wird in der Ausstellung nachgegangen, wobei die Antworten darauf notgedrungen subjektiv und lückenhaft sind und es ist im Sinne der Ausstellungsmacher, wenn darüber diskutiert wird.

Die Ausstellung selbst befindet sich im Außenbereich des Museums und gleich zu Beginn erwartet einen der erste Psairer Test, ein Schibboleth, wie es die Sprachforscher nennen, das sind jene Worte, die einen Auswärtigen verraten, weil er sie nicht richtig aussprechen kann. Und was eignet sich dazu besser, als „Sånk Liënrt“, bei dessen richtiger Aussprache sogar Psairer klein beigeben müssen. Je nachdem, ob man dieses fatale Wort richtig ausspricht, muss man Eingang 1 oder 2 nehmen, symbolisch dafür, dass Sprache vereinen oder trennen kann. Gestützt hat man sich bei dieser Ausstellung auch auf die Fragebögen von David Hofer, die 336 Psairerinnen und Psairer ausgefüllt haben und die natürlich für uns alle überaus interessante Erkenntnisse gebracht haben. So wurde beim weiblichen Geschlecht die Nock Anne vor Pamer Rosmarie zur typischen Psairerin gewählt, bei den Männern machte der Fontana Flour vor Haller „Baumann“ Fritz das Rennen. Sehr interessant, wie auch die jeweiligen Dorfbewohner wahrgenommen werden. So ist der Mårtiner, immer laut Umfrage, „Vereinsmensch, offen, gesellig, freundlich, hält zusammen“, der Mouser „traditionsbewusst, stur, grob, heimatverbunden, verschlossen“, der Liërnter „hochnäsig, stolz, geschäftstüchtig, von sich überzeugt, eigen“. Ganz vorne stehen wir Psairer in musikalischer Hinsicht, es gibt über 80 Musikgruppen und in den 3 Gemeinden 7 Musikkapellen, eine solche Anzahl findet man nirgendwo sonst in Südtirol. Sehr geschickt ist der Psairer auch als Tüftler, Bastler und Erfinder, beredtes Beispiel dafür sind 2 Schweinsteger, die vor 100 Jahren an der Erfindung eines „Peaternobele“ (Perpetuum mobile) tüftelten, also einer Maschine, die ewig in Bewegung bleibt. Was zu unserem Tal auch untrennbar dazugehört, ist das Leben im Steilen, auchn oder oochn. Zwischen dem 17. und 20. Jh. hatte ein Drittel der geklärten Todesfälle in Passeier seine Ursache im steilen Gelände. Zum steilen Gelände passt selbstredend auch die „Goaß“, ein weiterer Bereich widmet sich der Volksfrömmigkeit mit Wallfahrten und Votivbildern. Interessant dazu ist auch, dass 285 der bereits erwähnten 366 Psairer davon überzeugt sind, dass einige im Tal mit Gebetsformeln und Zaubersprüchen Blutungen stillen und Warzen verschwinden lassen können, sogar per Telefon. Im hinteren Bereich der Ausstellung befindet sich ein Schaudepot mit volkskundlichen Objekten aber ungewöhnlicher Fragestellung.

Das soeben Beschriebene bildet nur einen bruchstückhaften Eindruck der Ausstellung, die jeder natürlich am Besten selbst erkundet. Das MuseumPasseier ist noch bis Allerheiligen dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Samstag, den 31. Oktober, lädt das Museum alle Psairerinnen und Psairer ein, von 15 bis 18 Uhr, die Ausstellung „Miër Psairer“ mitsamt Führung kostenlos zu besuchen!

Kurt Gufler

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